Samstag, 30. Juli 2022

Und es wallet und woget und brauset und zischt


AH: Nachdem ich einem Bootsnachbarn noch einige Tips gab, wie er seine Karten auf ein Tablet mit wenig Stromverbrauch befördern könne (u.a.m.) fand Yvonne, dass ich klugscheissere, bloss weil ich anstelle der einen vorhandenen Bootsbatterie, von deren zwei festüberzeugt, deren Gesamtleistung abzuschätzen versuchte. 
Egal auch wir verlassen Bagenkop recht früh und ziehen alsbald (endlich) mal unseren Blister hoch (was etwas kompliziert ist) und hops machte Tiny gleich vieel mehr Tempo. Ja wir surften sogar. Später werden wir sehen, dass wir fast 9 Knoten schnell sind. (Rauschefahrt). Aber infolge der auf dem offenen Meer zunehmenden Wellen (sie waren bald 1m, was wenig klingt, aber hoch genug ist, dass sie ins Boot einsteigen können. (Eine hat uns dann auch einen nassen Besuch abgestattet) fängt das Boot an zu geigen, d.h. es pendelt von links nach rechts und wieder zurück. Bei dem grossen Segel wird dann diese Pendelbewegung noch verstärkt - und wir sind uns bald einig: Blister wieder einrollen.
Mittlerweile ist der mit 2-3 Bft angekündigte Wind aufgefrischt: Schaumkronen! 
Neue Regel: bei Schaumkronen kein Blister. 
Die Geigerei wird nun besser, aber jede von hinten anlaufende Welle will ausgesteuert sein. Beim Anrollen Pinne wegdrücken, beim die Welle hinuntersurfen am Ruder ziehen. Yvonne sitzt für 2 Std. am Ruder und wird im Aussteuern richtig souverän. Die Herausforderung ist: Die Welle ziemlich von hinten kommen zu lassen, aber den Wind immer noch so ins Segel einfallen zu lassen (er kommt natürlich auch von hinten), dass das Gross nicht plötzlich auf die andere Seite knallt: "Patenthalse": Dann kommt der Baum mit Karacho und fegt alles weg, was ihm in den Weg kommt. (Auf diese Weise haben wir vor einigen Jahren uns die Backstage aus dem Rumpf gerissen.)
Jedenfalls kam auch ich noch 2 Std ans Ruder, bis wir dann das Gross bergen.
Schnapsidee: Wir machen das nicht im Wind (Wind von vorn), wie es sich gehört, sondern luven nur etwas an und geben den Baum lose, sodass er sich in den Wind stellt, das Vorsegel aber noch zieht. (dann braucht es keinen Motor zum Segelbergen. Schnaps: Weil sich eine Leine in einer Lampe verfängt, damit das Gross nicht herunterkommt. Ausserdem ganz Schnapps, weil ich auf der Karte ausrutsche, in dem Moment das Grossfall (das das Grossegel herunterholt) nachgibt und ich nach hinten umkippe, mit dem Rücken genau auf den Traveller. Aua - tut jetzt noch weh!
Aber auch das ist überstanden: wir kommen (ziemlich) wohlbehalten in Maasholm (Schleimünde) nach 25sm an und finden auch ein Hafenplätzchen.
Der Abendspaziergung liefert die restlichen Bilder




Das abendliche (Fuss)Bad

Klein Maledivien
Altersweissheit (zum Lesen clicken)?

 

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